Was bedeutet Refurbished?

Wer ganz bewusst im Themenbereich der Nachhaltigkeit recherchiert, der stößt früher oder später unweigerlich auf das Wort „refurbished“. Doch warum eigentlich und was steckt dahinter? Wer das Wort 1:1 übersetzt, landet bei der Information, dass „refurbished“ der englische Ausdruck für „renoviert“ ist. Also geht es bei refurbished Produkten um Renoviertes? Wer den Fachbegriff in der Möbelsparte oder gar beim Heimwerkerbedarf sucht, wird allerdings eher selten fündig. Stattdessen kursiert der Begriff als verlockendes Angebot häufig in der IT-Welt.

Refurbished-IT – darauf sollten Verbraucher achten

Refurbished-IT trägt dem Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit im Bereich der IT Rechnung, denn: Wer seine alten IT-Geräte an spezialisierte Händler zurückgibt, ermöglicht den Geräten quasi einen zweiten Lebenszyklus. Aufbereitet und generalüberholt kommt Refurbished-IT dann wieder auf den Markt. Die Wieder- und Weiterverwendung von generalüberholter IT hat zwei große Vorteile: Zum einen können – wenn das Modell Schule macht – die Berge an Elektromüll kleiner werden. Zum anderen sparen sich die Käufer von Refurbished-IT viel Geld, denn die generalüberholte Ware ist deutlich günstiger als Neuware.

Gute Refurbished-IT erkennen Verbraucher daran, dass das Unternehmen, das Refurbished-Ware anbietet, eine qualifizierte Datensäuberung vornimmt, was für mehrere Akteure im Prozess wichtig ist. Wer sein Altgerät zu einer Firma bringt, die Refurbished-IT anbietet, muss sich sicher sein, dass all seine Daten vollständig vom Gerät entfernt werden. Selbstständig Zugangsdaten und Konten zu löschen, wie beispielsweise das Kundenkonto bei Otto oder anderen Versandhäusern, ist durchaus im Vorfeld sinnvoll. Die Käufer von Refurbished-IT wünschen sich ein Gerät, das frei von Daten-Altlasten des Vorbesitzers ist. Nach der Datensäuberung folgt die technische Aufbereitung: Ggf. werden technische Elemente ausgetauscht. Auch Fehlerbehebungen werden durchgeführt. Im nächsten Schritt wird das Gerät optisch aufgewertet. Das bedeutet, dass es in jedem Fall fachmännisch gereinigt wird.

Achtung Verwechslungsgefahr: Refurbished-IT wird fälschlicherweise gerne in einem Atemzug mit Green-IT genannt, doch der Ansatz ist ein anderer. Die Verfechter von Green-IT setzen auf Technologie-Produkte, die umweltverträglich produziert wird. Ein Teil der Green-IT ist die Refurbished-IT, denn auch die Entsorgung bzw. in diesem Fall die Wiederaufbereitung gehört bei der Betrachtung des Lebenszyklus.

Refill-Tintenpatronen vs. Eigenmarken – ein großer Unterschied

Refill-Tintenpatronen

Auch im Markt rund um Toner und Tintenpatronen herrscht Verwechslungsgefahr, denn Refill-Tintenpatronen – so heißt die Refurbish-Technologie bei Tintenpatronen – sind im Grunde Originalpatronen, die wieder befüllt werden. Das Wiederbefüllen von Patronen hat jedoch nicht nur einen Preisvorteil zur Folge, sondern auch Nachteile, die dann zutage treten, wenn es technische Probleme gibt. Ähnlich wie bei Refurbish-IT muss eine Tintenpatrone technisch aufbereitet werden – und darf nicht nur neu befüllt werden. Passiert das nicht, kommt es zu Problemen beim Drucken – entweder technischer Natur oder das Druckergebnis lässt zu wünschen übrig.

Um die Gefahr zu umgehen, dass schlechte Tinte den Drucker schädigt oder die Qualität des Druckergebnisses darunter leidet, werden hochwertig produzierte Eigenmarken, beispielsweise FairToner-Standard- oder -Premium-Eigenmarke, immer beliebter. Doch wie sieht es bei der Eigenmarken-Technologie mit der Qualität aus? FairToner hat ein lückenloses Qualitätsnetz gespannt, um die kompatible Eigenmarke an die Kunden zu bringen. Mit Blick auf Material und Fertigungsprozess erreicht die FairToner-Eigenmarke die ISO 9001 und die ISO 14001 sowie diverse EU-Richtlinien, was den Einsatz chemischer Stoffe und die Verwendung von Elektronikgeräten während der Fertigung angeht. Diese Informationen macht FairToner für den Kunden präsent und ergänzt dies auch noch um einige praxisrelevante Hinweise, wie etwa, dass Tinte und Toner der Eigenmarke gesundheitlich unbedenklich sind. Ein umfassendes Rückgaberecht räumt der Hersteller seinen Kunden ein, zudem gibt es eine Garantie, die sieben Jahre umfasst.

Das Refurbished-Prinzip gibt es in der Reifenindustrie schon längst

Reifen Refurbished-Prinzip

… allerdings ist hier nicht die Rede von Refurbished-Reifen, sondern von sogenannten runderneuerten Reifen, über die der ADAC Folgendes berichtet: Runderneuerte Reifen werden aus Gebrauchtreifen produziert. Wer sich in der Branche darauf spezialisiert hat, kauft Altreifen auf, erhält die Karkasse des Reifens, die den Unterbau bildet, und trägt darauf die Lauffläche neu auf.

Um eine bestmögliche Qualität zu gewährleisten, werden runderneuerte Reifen ebenso wie Refurbished-IT im Vorfeld geprüft. Zeigt sich nach dem Einsatz von Lasertechnologie, dass der Reifen in der Tiefe beschädigt ist, wird er aussortiert und nicht mehr runderneut. Bevor die neue Lauffläche, die aus einer Rohgummimasse besteht, auf die Karkasse aufgetragen wird – wird die alte Lauffläche abgenommen. Sobald die neue Lauffläche auf dem Reifen ist, kommt der Reifen in die Heizpresse. Bei 160 Grad und unter einem Druck von 15 bar wird die neue Lauffläche auf der Karkasse befestigt. Das Prinzip der Vulkanisation hilft dabei, den Gummi fest mit der Karkasse zu verbinden.

Runderneuerte Reifen tragen der Grundidee der Nachhaltigkeit insofern Rechnung, als dass der Berg an Altreifen geringer wird. Jährlich fällt laut ADAC eine Anzahl von 60 Millionen Reifen an, die ausgedient haben. Laut einer Übersicht von Statista wurde 175.000 Tonnen der in Deutschland im Jahr 2019 angefallenen Altreifen thermisch und 396.000 Tonnen stofflich verwertet. 48.000 Tonnen davon wurden in zur Runderneuerung exportiert, 26.000 Tonnen zur Runderneuerung genutzt. Auch in weiteren Details fällt die Runderneuerung nachhaltig aus: Durch den Erhalt der Unterkonstruktion wird Stahl und Gummi gespart. Für die Runderneuerung wird weniger Wasser, Rohöl und Energie benötigt wie für die Erstproduktion.