Alter Mensch isst und trinkt nicht mehr

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Alter Mensch isst und trinkt nicht mehr

Jeder von uns hat einmal keine Lust zu essen oder zu trinken. Doch wenn ältere Menschen über längere Zeit hinweg ihre Nahrungsaufnahme verweigern, kann das ernsthafte gesundheitliche Folgen haben. In diesem Artikel gehen wir den Ursachen auf den Grund, warum ältere Menschen aufhören zu essen und zu trinken, und bieten praktische Tipps und Ratschläge zur Bewältigung dieses Problems.

Warum hören ältere Menschen auf zu essen und zu trinken?

Das Verhalten älterer Menschen bezüglich ihrer Nahrungsaufnahme kann aus verschiedenen Gründen beeinflusst werden. Oft handelt es sich um eine Kombination von Faktoren.

Physische Ursachen:

  • Demenz: Eine der häufigsten Ursachen für eine verminderte Nahrungsaufnahme bei Senioren ist die Demenz. Personen mit dieser Erkrankung können vergessen, wie man isst oder sogar, dass sie überhaupt essen müssen. Das Kauen und Schlucken kann ebenfalls problematisch werden.
  • Parkinson: Diese neurodegenerative Erkrankung kann Tremor und Steifheit verursachen, wodurch das Halten von Besteck und das Zuführen von Nahrung zum Mund erschwert wird.
  • Schluckbeschwerden: Verschiedene Erkrankungen und Altersprozesse können zu Schluckbeschwerden führen. Dies kann das Risiko von Verschlucken und damit einhergehenden Komplikationen erhöhen, was ältere Menschen davon abhalten kann, regelmäßig zu essen.

Medikamenteneinflüsse:

Viele Senioren nehmen mehrere Medikamente täglich ein. Einige dieser Medikamente können den Appetit unterdrücken oder Magenbeschwerden verursachen. Andere können den Geschmackssinn verändern oder Mundtrockenheit verursachen, was das Essen weniger angenehm macht.

Psychologische Gründe:

  • Depressionen: Eine weit verbreitete psychische Störung unter Senioren ist die Depression. Diese kann das Interesse an vielen Dingen, einschließlich dem Essen, verringern. Appetitlosigkeit ist ein häufiges Symptom.
  • Einsamkeit: Viele ältere Menschen leben allein und finden es vielleicht nicht lohnend, nur für sich selbst zu kochen oder zu essen. Das Essen in Gesellschaft kann stimulierender sein und das Interesse an Nahrung erhöhen.
  • Trauer: Der Verlust von geliebten Menschen kann zu Trauer und einem verminderten Interesse an täglichen Aktivitäten, einschließlich des Essens, führen.

Tipp – Wie viel Wasser sollte man am Tag trinken

Veränderte Geschmacks- und Geruchssinne:

Veränderte Geschmacks und Geruchssinne

Mit dem Altern können Geschmacks- und Geruchssinne abnehmen. Lebensmittel können fade oder anders als erinnert schmecken. Dies kann dazu führen, dass ältere Menschen das Interesse am Essen verlieren oder bestimmte Nahrungsmittel meiden, die sie früher genossen haben.

Wie erkennt man Anzeichen von Appetitlosigkeit bei älteren Menschen?

Es ist entscheidend, die ersten Anzeichen zu erkennen, um entsprechend reagieren zu können. Hier eine detaillierte Betrachtung der Anzeichen und wie man sie identifiziert:

  1. Unbeabsichtigter Gewichtsverlust:
    • Ein signifikanter Gewichtsverlust über einen kurzen Zeitraum, insbesondere wenn er ohne offensichtlichen Grund auftritt, ist oft ein Warnzeichen.
    • Kleidung, die plötzlich locker sitzt oder ein sichtbar reduziertes Körpergewicht sind Indikatoren dafür.
    • Es kann sinnvoll sein, regelmäßige Gewichtskontrollen durchzuführen, um unerwartete Schwankungen frühzeitig zu bemerken.
  2. Veränderte Essgewohnheiten:
    • Ein plötzlicher Widerwille gegenüber bestimmten Lebensmitteln oder Getränken, die zuvor gemocht wurden, kann ein Zeichen für Appetitlosigkeit sein.
    • Eine Reduzierung der Portionsgrößen, selteneres Essen oder das Überspringen von Mahlzeiten sind ebenfalls Alarmsignale.
    • Achten Sie auch auf Anzeichen von Schwierigkeiten beim Kauen oder Schlucken, wie Husten während des Essens oder das Vermeiden von bestimmten Lebensmitteln.
  3. Zurückgelassene Lebensmittel:
    • Wenn regelmäßig ein Großteil der Mahlzeiten nicht verzehrt wird oder Lebensmittel im Kühlschrank verderben, kann das auf Appetitlosigkeit hinweisen.
    • Achten Sie auf wiederholt unberührte Teller oder Lebensmittelreste in ungewöhnlich großen Mengen.
    • Es kann hilfreich sein, Notizen zu machen oder ein Ess-Tagebuch zu führen, um mögliche Muster oder Veränderungen in den Essgewohnheiten zu erkennen.

Zusätzliche Indikatoren

  • Verhaltensänderungen: Eine plötzliche Abneigung gegenüber Kochen oder das Gefühl, dass die Zubereitung von Mahlzeiten zu mühsam ist, kann ebenfalls auf Appetitlosigkeit hinweisen.
  • Verändertes Einkaufsverhalten: Wenn der ältere Mensch seltener einkauft oder weniger Lebensmittel kauft als zuvor, kann dies ein weiteres Anzeichen sein.
  • Müdigkeit und Schwäche: Ein Mangel an essentiellen Nährstoffen kann zu erhöhter Müdigkeit und körperlicher Schwäche führen.

Wenn Sie solche Anzeichen bei einem geliebten Menschen oder Bekannten bemerken, ist es wichtig, einfühlsam und unterstützend zu reagieren und gegebenenfalls ärztlichen Rat einzuholen.

Wie kann man älteren Menschen bei Appetitlosigkeit helfen?

alten Menschen bei Appetitlosigkeit helfen

Die richtige Unterstützung und das Schaffen einer angenehmen Umgebung können entscheidend dazu beitragen, den Appetit älterer Menschen zu stimulieren und ihre Ernährungsgewohnheiten zu verbessern. Hier sind detaillierte Vorschläge, wie man helfen kann:

1 Anregende Umgebung schaffen

Gemeinsame Mahlzeiten: Essen ist nicht nur eine physische Notwendigkeit, sondern auch ein soziales Erlebnis. Gemeinsame Mahlzeiten in einer entspannten, freundlichen Umgebung können die Freude am Essen wiederbeleben. Das Teilen von Geschichten oder das Lachen über alte Erinnerungen kann den Appetit anregen und das Essen zu einem erfreulichen Ereignis machen.

Angenehme Essumgebung

Eine saubere, helle und einladende Umgebung kann den Appetit fördern. Das Verwenden von ansprechendem Geschirr, das Anzünden einer Kerze oder das Abspielen von ruhiger Musik kann die Stimmung beim Essen heben.

Ablenkung minimieren

Ablenkungen wie ein laufender Fernseher oder laute Geräusche können den Appetit beeinträchtigen. Es ist hilfreich, eine ruhige Umgebung zu schaffen, in der sich der ältere Mensch auf das Essen konzentrieren kann.

2 Geschmackvolle Gerichte zubereiten:

Rezeptanpassung: Mit zunehmendem Alter können Geschmacks- und Geruchssinne nachlassen. Das Anpassen von Rezepten, um sie geschmackvoller oder aromatischer zu machen, kann den Appetit anregen.

Frische Kräuter und Gewürze: Das Hinzufügen von frischen Kräutern oder Gewürzen kann das Aroma von Gerichten verstärken und sie ansprechender machen. Es ist jedoch wichtig, die Vorlieben und möglichen gesundheitlichen Einschränkungen des älteren Menschen zu berücksichtigen.

Abwechslungsreiche Speisen: Das regelmäßige Wechseln von Menüs und das Ausprobieren neuer Rezepte können dazu beitragen, das Interesse am Essen aufrechtzuerhalten.

3 Kleine Portionen anbieten

Mehrere kleine Mahlzeiten: Große Portionen können überwältigend wirken und den Appetit reduzieren. Das Anbieten mehrerer kleiner Mahlzeiten über den Tag verteilt kann den Druck verringern und es erleichtern, ausreichend Nahrung aufzunehmen.

Snacks zwischendurch: Gesunde Snacks wie Nüsse, Obst oder Joghurt können den Hunger stillen und gleichzeitig wichtige Nährstoffe liefern.

Getränke: Flüssige Nahrung wie Smoothies, Shakes oder Suppen können eine gute Alternative für Menschen sein, die Schwierigkeiten beim Kauen oder Schlucken haben.

Die Bedeutung von Hydration im Alter

Die Bedeutung von Hydration im Alter

Wasser ist für alle Lebewesen essentiell und spielt eine zentrale Rolle in fast jedem physiologischen Prozess unseres Körpers. Im Kontext des Alterns gewinnt die ausreichende Flüssigkeitszufuhr eine besondere Bedeutung, da der Körper von Senioren auf verschiedene Weise anders auf den Wasserhaushalt reagiert. Hier ein tieferer Einblick in die Bedeutung der Hydration und die Risiken einer unzureichenden Flüssigkeitszufuhr:

1 Physiologische Veränderungen mit dem Alter:

  • Reduziertes Durstgefühl: Mit zunehmendem Alter kann das Durstgefühl abnehmen. Dies bedeutet, dass ältere Menschen möglicherweise nicht so oft das Bedürfnis verspüren zu trinken, selbst wenn ihr Körper nach Flüssigkeit verlangt.
    • Verminderte Nierenfunktion: Die Nieren sind maßgeblich an der Regulierung des Wasserhaushalts im Körper beteiligt. Mit dem Alter kann ihre Effizienz jedoch nachlassen, was das Risiko einer Dehydrierung erhöht.

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2 Risiken der Dehydrierung

  • Kognitive Beeinträchtigung: Dehydrierung kann das Denkvermögen, die Konzentration und das Kurzzeitgedächtnis beeinträchtigen.
    • Körperliche Beschwerden: Zu den Symptomen einer Dehydrierung gehören Müdigkeit, Schwindel, trockene Haut, Verstopfung und dunkler Urin.
    • Erhöhtes Risiko von Gesundheitsproblemen: Eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr kann zu Harnwegsinfektionen, Nierensteinen, Blutgerinnseln und anderen gesundheitlichen Problemen führen.
    • Medikamenteneinfluss: Manche Medikamente, die ältere Menschen einnehmen, können die Flüssigkeitsausscheidung erhöhen oder den Wasserhaushalt auf andere Weise beeinflussen. In Kombination mit unzureichendem Trinken kann dies das Dehydrierungsrisiko steigern.

3 Wie man hilft

  • Regelmäßige Erinnerungen: Erinnern Sie ältere Menschen regelmäßig daran zu trinken, auch wenn sie keinen Durst verspüren.
    • Zugänglichkeit: Stellen Sie sicher, dass Wasser und andere hydratisierende Getränke immer leicht zugänglich sind.
    • Variation: Neben Wasser können auch andere Flüssigkeiten wie Tee, Brühe oder verdünnte Fruchtsäfte helfen, den Flüssigkeitsbedarf zu decken.
    • Achten Sie auf Anzeichen von Dehydrierung: Regelmäßige Überprüfungen des Urins (dunkler Urin kann ein Zeichen von Dehydrierung sein), Hautelastizität und allgemeines Wohlbefinden können helfen, frühzeitig Anzeichen von Dehydrierung zu erkennen.

Zusammenfassung

Die Nahrungsaufnahme und die Flüssigkeitszufuhr sind grundlegende Bestandteile der menschlichen Gesundheit, doch im Alter können verschiedene Faktoren dazu führen, dass diese Bedürfnisse vernachlässigt werden. Das Verständnis für die tieferliegenden Gründe, die diese Veränderungen begünstigen, sowie das Erkennen der Anzeichen und Symptome sind entscheidend, um älteren Menschen effektiv zu helfen.